Vorzeitiger Wechsel mit Anfang 30 ♥

18. Jänner 2024
Mama mit vorzeitigen Wechsel wurde schwanger

HINWEIS VOR DEM LESEN: Das Herz in dem Titel zeigt eine Geschichte, welche auch traurige Teile beinhaltet.

vorzeitiger Wechsel mit Anfang 30

und das Wunder namens Baby

Ich weiß, meine Regenbogenfotos beziehen sich auf Fotos von Regenbogenbabys. Aber jeder bzw. jede Familie kann „Regenbogenbaby“ anders definieren. Es ist einfach ein Wunder. Ein Glück. Ein Überraschungsmoment. Wenn man schon aufgegeben hat, wenn man sich hilflos fühlt und dann plötzlich kommt es anders als gedacht. Deswegen freut es mich sehr, dass sich diese liebe Familie bei mir gemeldet hat. Denn sie hat ihr ganz eigenes und besonderes Wunder erlebt. Aber lest gerne selbst.

 

Die Geschichte

Deine Story:

Liebe Sabrina,

Ich bin bei der Internetsuche nach einem Babybauch- bzw Neugeborenenshooting auf deine Seite gestoßen. Deine Fotos sind echt wahnsinnig schön und stellen mit Sicherheit eine einzigartige Erinnerung dar. Wir haben zwar keine „klassische“ Regenbogengeschichte zu erzählen, da wir bisher (zum Glück) weder eine Fehlgeburt noch eine stille Geburt erleben mussten. Zusätzlich haben wir das unendliche Glück bereits zwei gesunde Töchter zu haben. Allerdings war die Trauer und der Schmerz der letzten Jahre nicht weniger gering und unsere kleine Bauchprinzessin ist unser kleines „Regenbogen-Wunder“ auf eine ganz besondere Art! Zusätzlich würde ich mir wünschen, dass auch mein Thema etwas mehr in den Blickpunkt rückt, da man sich als Betroffene oft sehr, sehr alleine fühlt und in der Welt eines unschönen „Tabuthemas“ lebt.

Meine Geschichte:

Alles begann mit Ende 20, als meine Regel plötzlich ein paar Monate stärker wurde, dann in weiterer Folge ganz, ganz leicht und schlussendlich vollkommen ausblieb. Beim ersten Ausbleiben der Regel freuten wir uns zunächst riesig, da wir dachten endlich schwanger zu sein. Wir wollten schon immer 3 Kinder haben (am liebsten im 2 Jahresabstand) und versuchten mittlerweile seit fast 2 Jahren unser Glück … Aber das Leben verläuft eben leider nicht immer nach Plan. Umso mehr freuten wir uns, als endlich die Regel ausblieb. Nur leider bestätigte der Schwangerschaftstest unsere Freude nicht. Auch die nächsten Tests, welche wir in den kommenden 2 Wochen immer voller Hoffnung machten, zeigten uns leider kein besseres Bild.

Auch der Frauenarzt konnte beim Ultraschall leider nichts erkennen und nahm daher eine Blutabnahme vor, um meine Hormone zu bestimmen. Zwei Tage später kam dann der niederschmetternde Befund: vorzeitiger Wechsel mit Anfang 30! Meine Eierstöcke haben aus unerklärlichem Grund ca 20 Jahre zu früh ihre Arbeit eingestellt. Für uns brach in diesem Moment eine Welt zusammen! Der Traum vom dritten Kind war von einem Moment auf den anderen geplatzt und zusätzlich kamen Sorgen und Ängste auf, ob unsere beiden Töchter jemals Kinder bekommen können werden, da man nicht weiß, ob mein vorzeitiger Wechsel genetisch bedingt/übertragbar ist und wenn ja, wann das Schicksal unsere beiden Töchter treffen wird.

Da wir die Hoffnung dennoch nicht aufgeben wollten,

folgten unzählige Besuche in diversen Kinderwunschkliniken, welche uns allerdings alle das gleiche mitteilten:  für eine Schwangerschaft bräuchten wir ein Wunder oder eine Eizellenspende, welche sehr aufwendig, nicht sehr aussichtsreich und zudem in Österreich nicht erlaubt ist. In dieser Zeit fiel ich in ein sehr tiefes seelisches Loch: auf der einen Seite war ich natürlich unendlich glücklich, zwei (gesunde) Töchter zu haben, auf der anderen Seite war ich unendlich traurig, dass ich nie wieder das wundervolle Gefühl einer Schwangerschaft, einer Geburt, meines wunderbaren Babys in den Armen, die strahlenden Augen der großen Schwestern usw.

Kurz all das Glück eines Kindes erleben durfte. Zusätzlich ging es mir auch körperlich immer schlechter, ich bekam Haarausfall, Falten, Schweißausbrüche, leidete unter beginnender Inkontinenz und Stimmungsschwankungen. Alles Dinge, mit welchen ich mich eigentlich noch lange nicht beschäftigen sollen müsste.

Somit stand fest, es führt nun nichts mehr an einer Hormonersatztheraphie mit all ihren Nebenwirkungen vorbei und somit ging ich wieder einmal zum Frauenarzt. Bevor mit der passenden Hormonersatztheraphie begonnen werden konnte, mussten erneut die Hormone bestimmt werden (diese haben sich mittlerweile noch weiter verschlechtert), es folgte eine Ultraschalluntersuchung meiner Gebärmutter/Eierstöcke (auch diese sahen nicht besser aus) und in den nächsten Wochen noch diverse weitere Untersuchungen, damit der Hormonersatztheraphie u.a. das Risiko diverser Krebserkrankungen ansteigt.

Nach fünf Wochen hatte ich meinen nächsten Termin beim Frauenarzt, um die Befunde zu besprechen und mit der Therapie zu beginnen. Da ich mich in den letzten zwei Wochen irgendwie immer krank fühlte, unendlich müde war, keinen Appetit hatte, somit Gewicht verlor, mir immer wieder schlecht war und ein komisches Ziehen im Unterleib hatte wollte mein Frauenarzt mich noch einmal untersuchen und dann passierte das unfassbare: ich war schwanger!!!

Laut Ultraschall befand ich mich zu diesem Zeitpunkt etwa in der 7. Woche.

Weder ich noch der Frauenarzt konnten es glauben – ich musste kurz nach meinem letzten Termin schwanger geworden sein, was sowohl auf Grund meines letzten Blutbefundes als auch dem Ultraschall so gut wie ausgeschlossen war. Aber was soll ich sagen, Wunder passieren zum Glück!!!

Nur leider war die Freude der ersten Wochen nicht ungetrübt: ich lebte in ständiger Angst, unser kleines Pünktchen verlieren zu können, und auch die Ärzte waren/sind etwas ratlos, was das altersbedingte Risiko für Fehlgeburten und Fehlbildungen angeht, weil man nicht sagen kann, ob meine Eizelle das Alter einer 32-jahrigen oder eher einer 50-jährigen Frau hatte. Es folgten somit engmaschige Kontrollen, während welcher sich unser kleines Wunder toll entwickelte. In der 13. Woche machten wir den Harmony-Test und nachdem dieser zum Glück keine Unauffälligkeit zeigte, konnten wir unser Glück nun endlich mit allen teilen: unsere Mädels freuen sich schon riesig auf ihr kleines Geschwisterchen und auch all unsere Verwandten/Freunde, welche mein Befinden der letzten Jahre mitbekamen, konnten es nicht glauben und freuen sich unendlich mit uns!

Mittlerweile sind wir in der 17. SSW angekommen und wir blicken zuversichtlich in Richtung Organscreening in wenigen Wochen.

Mit meiner Geschichte möchte ich mich nicht nur bei deiner Aktion „bewerben“, sondern auch gerne anderen jungen Frauen Mut machen, welche einen ähnlich niederschmetternden Befund bekamen wie ich: auch wenn die Wahrscheinlichkeit noch so gering sein mag, sollte man die Hoffnung nie ganz aufgeben, manchmal passieren zum Glück wahre Wunder!!!

Ganz liebe Grüße

S.

PS: auch wenn du uns vielleicht nicht auswählen solltest, möchte ich dir trotzdem DANKE sagen, es hat unendlich gut getan meine Geschichte einmal niederzuschreiben und ich fühle mich gerade richtig befreit und glücklich.

Jeder Regenbogen ist ein Lächeln des Himmels, das uns daran erinnert,
dass nach trüben Tagen auch wieder die Sonne für uns scheint.
(Peter Pratsch)

Ihr kleines (und ihre großen) Wunder

Noch mehr Fotos von Regenbogenbabys und auch deren Sternchen-Geschwistern findest du in meiner

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